
Marie Curie
(1867 – 1934)
Wir stellen die Namensgeberin unserer Schule vor
Marie Curie ist...
Wissenswertes und Kurioses
Aktuelles über Marie
Ihre Zeit - in Warschau
Marie Curie heißt ursprünglich Maria Salomea Skłodowska und stammt aus Polen, genauer gesagt aus Warschau, das zum Zeitpunkt ihrer Geburt 1867 unter russischer Besatzung stand. Sie fiel schon als Kind wegen ihrer Intelligenz und außerordentlichen Fähigkeiten auf, lernte mit vier lesen, bewältigte frühzeitig mühelos komplizierte Matheaufgaben und steckte, wann immer es ging, ihre Nase in Bücher. Aber zu dieser Zeit stand höhere Bildung für Mädchen nicht auf der Tagesordnung, und so eignete sich Mania, wie sie genannt wurde, mit Hilfe ihres Vaters erste Grundlagen in Physik an.
Auf nach Paris
1883 trat Marie Curie einer im Geheimen operierenden sogenannten »Fliegenden Universität« bei, die inoffiziell Studien in wechselnden Räumen durchführte. Bei ihren ersten Experimenten in den Labors wurde endgültig ihre Leidenschaft für die Forschung geweckt. Aber Frauen durften in Polen nicht studieren und für ein Auslandsstudium fehlte schlichtweg das Geld. Nach vier Jahren freudloser Existenz als Gouvernante konnte sie dann endlich, unterstützt von ihrer ebenfalls nach Frankreich emigrierten Schwester Bronia, an der Sorbonne in Paris immatrikulieren, belächelt von vielen Kommilitonen und argwöhnisch beäugt von den Professoren. Hier nun beginnt der, so möchte man sagen, unaufhaltsame Aufstieg der berühmten Marie Curie. Sie entdeckt zwei neue Elemente, erhält nicht ein- sondern sogar zweimal den Nobelpreis, konferiert mit den schlauesten Köpfen Europas über das, was man später Kernforschung nennen sollte.


Piere und Marie – Ein Dreamteam
Das klingt alles nach einer erfolgreichen und - trotz der Entbehrungen in ihrer Jugend - erfüllten Biographie. Aber privat möchte man nicht mit ihr tauschen, denn schon ihre Männergeschichten ergeben eine deprimierende Lektüre. In ihrer Zeit als Gouvernante in der Provinz verliebt sich der Sohn ihrer adligen Arbeitgeber in sie, wirbt um sie und scheitert dann an der entrüsteten und mit unverhohlener Erpressung garnierten Ablehnung seines Vaters, der für seinen Sohn eine bessere Partie suchte. Frustriert sucht das junge Mädchen das Weite. Später, an der Sorbonne, geht Marie, wie sie sich französiert nennt, ihren eigenen Weg, will studieren, einen Abschluss machen und nach Polen zu ihrem Vater zurückkehren. Bei den Vorbereitungen zu ihrer Doktorarbeit stellt man ihr eines Tages Pierre Curie vor, der ihr mit seinen selbstentwickelten Apparaturen helfen soll, Messungen an Becquerel-Strahlen vorzunehmen. Pierre Curie, wie Maria Sklodowska leidenschaftlicher Wissenschaftler, findet in ihr eine Seelenverwandte – und Partnerin fürs Leben. Die beiden werden, so würde man das heute formulieren, ein Dreamteam. Gemeinsam forschen sie und ihnen gelingt nach langer, und wie der Mythos es auch will, schwerster Arbeit die Entdeckung zweier Elemente, beide hochradioaktiv. Obwohl das Wissen um die eigene Gefährdung durchaus vorhanden ist, setzen sich beide unbeeindruckt der Strahlung aus, gehen bis zu totalen Erschöpfung in ihrer Forschung auf. Ein banaler und zugleich tragischer Unfall – Pierre gerät unter eine Pferdekutsche – macht Marie vorzeitig zur Witwe, ihre Töchter Ève (2) und Irène (9) zu Waisen.
Schwere Zeiten
Nun beginnt eine der schwersten Zeiten in ihrem Leben. Sie versinkt in leidenschaftliche Trauer, vernachlässigt darüber ihre Arbeit und ihre Kinder, steht, gefangen in schwersten Depressionen, am Rande des Suizids. In dieser Zeit ist ihr Paul Langevin eine große Hilfe. Er ist ebenfalls Wissenschaftler und ein langjähriger Freund, zudem unglücklich verheiratet. Die beiden werden ein Paar. Seine Frau lässt die beiden ausspionieren; es finden sich Beweise für eine Liebesbeziehung, private Briefe der beiden werden den französischen Zeitungen zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Maries Ruf ist ruiniert – nicht etwa der des treulosen Ehemannes. Maries Haus wird von Journalisten belagert, das Nobelpreiskomitee legt ihr nahe, den ihr erneut angetragenen Nobelpreis nicht persönlich entgegenzunehmen. Marie Curie reagiert empört und fährt trotzdem nach Stockholm. Diese Langevin-Affaire stürzt sie erneut in eine schwere Krise, zumal Paul sich nicht zu ihr bekennt und schließlich zu seiner eifersüchtigen Ehefrau zurückkehrt.




