Nach schönen und wertvollen Jahren des Schüleraustauschs mit dem Liceo Teresa Ciceri in Como ist es uns gelungen, eine neue italienische Schule für unseren Schüleraustausch in der Stufe Q1 zu finden: das Liceo scientifico statale „Galileo Ferraris“ Torino. Die italienische Lehrerin Signora Bossi war sehr engagiert und half uns in Rekordzeit dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Unser Erasmus+-geförderter Schüleraustausch mit dem wichtigen Thema „Nachhaltigkeit in Italien und Deutschland“ lebt natürlich vor allem vom interkulturellen Austausch, dem Kennenlernen der Schulen und Familien in Italien und Deutschland.
Am Samstag, den 21.10.23, fuhren wir mit verschiedenen Zügen über Basel und Mailand nach Turin – schon das erste Abenteuer – aber mit einem positiven Ausgang: Wir waren pünktlich. Unsere Gastgeber erwarteten uns schon im Bahnhof Porta nuova mit gezückten Handys und bereiteten uns einen tollen Empfang. Am Sonntag war Familientag und wir konnten einerseits die italienische Gastfreundlichkeit in den Familien erleben, andererseits die Zeit für private Ausflüge mit unseren Austauschschülerinnen und Austauschschülern nutzen. Als kleine „Hausaufgabe“ sollten wir uns über Mülltrennung und Nachhaltigkeit in den italienischen Haushalten informieren.
Am Montag trafen wir uns in der Schule, sprachen über das Wochenprogramm und erste Eindrücke, lernten die Schulleiterin kennen und konnten uns die Schule ansehen. Dann fuhren wir in die Innenstadt und besuchten Turins Wahrzeichen – die Mole Antonelliana. Das Gebäude mit dem markanten Turm beherbergt das große Kinomuseum. Wir hatten zwar etwas Pech mit dem Wetter, aber dafür Glück mit der Sonderausstellung: Tim Burtons Welt (Edward mit den Scherenhänden, Mars attacks, A corpse bride….) mit vielen Skizzen und Filmsequenzen. Danach hatten wir noch Zeit für Turins Altstadt zum Entdecken vieler „places to be“. Die italienischen Schüler zeigten uns ihre Stadt und machten uns beim Stadtbummel auf nachhaltige und weniger nachhaltige Geschäfte aufmerksam.
Am Dienstag trafen wir uns zunächst in der Schule und tauschten uns über die Ergebnisse des Montagnachmittags aus. Dann fuhren wir zur Gallere d’Italia und hatten für die Ausstellung „The circle“ eine Führung und einen Workshop gebucht. Es ging-wie der Name verrät -um den Kreislauf der Materialien, die durch Aufbereitung, Recycling….wieder nutzbar gemacht werden können. Diese Ausstellung mit Fotos und Nachhaltigkeitsprojekten aus aller Welt war sehr abwechslungsreich und interessant, da u.a. auch auf stillgelegte Industrie wie in Gräfenhainichen aufmerksam gemacht wurde, wo in Ferropolis(Stadt aus Eisen) alte Braunkohlebagger und Maschinen für Freizeitaktivitäten und Konzerte(Melt-Festival) „recycelt“ wurden. Am Nachmittag und Abend lernten wir Turin in kleinen deutsch-italienischen Gruppen noch besser kennen und lieben.
Am Mittwoch ging es mal kurz nach Ägypten – genauer gesagt in die größte Ausstellung zu Pharaonen und Ausgrabungen außerhalb des Nildeltas. Riesige Sarkophage und unzählige Ausgrabungsfunde waren zu bestaunen. Am Nachmittag fuhren wir zum „Grean Pea“-einem speziellen Kaufhauskomplex, indem nur nachhaltig Produziertes angeboten wird und in welchem auch eine Ausstellung interaktiv die Erzeugung von Ökostrom und die Nutzung von Erdwärme erlebbar machen. Ein Besuch bei „Eataly“ mit italienischem Superfood sorgte auch für wohlige Wärme im Bauch. Sehr viele „ragazzi“ trafen sich noch am Abend zum Champions-League-Gucken. Dabei war die Stimmung großartig-obwohl nur wenig bei der Lautstärke und Intensität der Gespräche zu sehen und zu hören war.
Der Donnerstag war schon unser letzter Erlebnistag im schönen Turin. Wir besuchten den einheimischen Markt mit vielen regionalen Produkten und fanden noch ein paar nette Mitbringsel für unsere Eltern, Geschwister, Oma & Opa…..Wir verabschiedeten uns von der Schule und ließen dort unsere Erlebnisse revuepassieren, bewerteten die in jeder Hinsicht nachhaltigen Erlebnisse und prüften die italienisch-deutschen Erfahrungen mit einem lustigen Kahoot-Quiz. Sollten wir noch erwähnen, dass wir beim Fußballländerspiel überzeugend gewonnen haben? Ja-das sollten wir. Der letzte Abend wurde klassisch mit Pizza-Pizza-Pizza gefeiert-danke nochmal für die nette Einladung.
Am Freitag gab es eine herzliche Verabschiedung und dann fuhren wir mit dem Zug und vielen Erlebnissen und Erfahrungen zurück nach Hause – voller Vorfreude auf ein Wiedersehen im März….(..to be continued..).
[WIE]