StartAktuellKamp Vught – Gedenkstättenfahrt der 10er Klassen ins Konzentrationslager (NL)

Kamp Vught – Gedenkstättenfahrt der 10er Klassen ins Konzentrationslager (NL)

Die gesamte Jahrgangsstufe 10 besuchte am Mittwoch, den 3.7.24, das Konzentrationslager Kamp Vught in den Niederlanden. Thematisch wurde die Gedenkstättenfahrt im Geschichtsunterricht inhaltlich bereits am Ende der 9. Klasse sowie zu Beginn der 10. Klasse vorbereitet.

Das Lager, das heute als Gedenkstätte und Museum dient, während der Großteil des ehemaligen Geländes u.a. zu einer Kaserne sowie einer Justizvollzugsanstalt gehören, bewahrt die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und die Schicksale der Menschen, die hier interniert waren. So lernten die Schüler:innen beispielsweise das Schicksal des jungen Widerständlers Jan kennen, der als 17-Jähriger beim Verteilen von Flugblättern ertappt und letztendlich auf Basis des Terror- und Sabotageerlasses einen Tag nach seinem 18. Geburtstag hingerichtet wurde. Die junge Jüdin Gerda, welche aus Berlin stammte, wurde hingegen im KZ in das Philips Kommando eingesetzt, weshalb sie nicht deportiert wurde und überlebte.

Während der Führung erhielten die Schüler:innen vom sehr kompetenten und freundlichen Museumspersonal detaillierte Informationen über die Geschichte des Lagers, die Bedingungen, unter denen die Häftlinge lebten, und die grausamen Praktiken der SS.
Sie konnten Einblicke in eine nachgebaute Baracke samt Schlafraum erlangen und das Krematorium, mit drei Originalen, begehen. Besonders erschreckend war die Besichtigung der „Zelle“, in der die 74 Frauen nach dem sogenannten Frauenaufstand auf 9,5qm insgesamt 14 Stunden lang eingesperrt waren, in welcher es bereits mit „nur“ 28 Menschen nach wenigen Minuten warm und eng wurde.

Durch die anschaulichen Darstellungen und die authentischen Orte konnten die Schüler:innen die Geschichte besser nachvollziehen und ein tieferes Verständnis für die damaligen Geschehnisse entwickeln. Auch der frühere Hinrichtungsplatz, auf dem sich heute ein Mahnmal mit den 329 Namen der dort hingerichteten Menschen befindet, sowie die Baracke 1b, welche als Ausstellungsort fungiert, konnten besichtigt werden.
Die Erinnerungen an diesen Tag werden sicherlich noch lange in den Köpfen und Herzen der Jugendlichen nachhallen, nicht nur, sondern auch weil sie Geschichte hier auf eine sehr persönliche Weise erleben konnten.

[Alt/Slö]

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