In einer schönen Feier in den Rheinterrassen in Düsseldorf wurden die Abiturienten des Doppeljahrgangs verabschiedet.
Bei der Vergabe der Abiturzeugnisse am 28.06.2013 war einiges ungewöhnlich. Dieses Mal hatten nämlich gleich zwei Jahrgänge die Abiturprüfungen bewältigt; der sogenannte „Doppeljahrgang“. Ungewöhnlich hoch war somit die Zahl der AbiturientInnen und natürlich auch die der geladenen Gäste. Ungewöhnlich musste zwangsläufig auch der Ort des Geschehens sein, denn diesen Ansturm hätte die Aula des MCG beim besten Willen nicht bewältigen können. So hatte man sich für die Rheinterrassen entschieden, eine Lokalität, nur unweit der Düsseldorfer Altstadt gelegen, in der sich – ebenfalls ungewöhnlich – direkt nach dem offiziellen Prozedere der Abi-Ball anschloss.
Die große Überfahrt
Wer durch die Panoramafenster der Rheinterrassen auf den Fluss hinunterschaut, sieht immer mal wieder die Schiffe der Köln-Düsseldorfer Linie anlegen. Die Passagiere haben sich zum Vergnügen über den Rhein schippern lassen, um hier zufrieden und entspannt an Land zu gehen.
Auch unsere AbiturientInnen haben in gewisser Weise eine Reise begonnen, als sie vor acht bzw. neun Jahren an Bord der „Marie Curie“ gingen. Allerdings war diese Reise für die Meisten alles andere als eine Vergnügungsfahrt flussabwärts. Sicher, manche haben – wie die Passagiere der „Köln-Düsseldorfer“ – dagesessen und die Schulereignisse eher als Zuschauer an sich vorbeiziehen lassen. Für Viele war es jedoch eine lange, stürmische und bisweilen unangenehme Überfahrt. Die Klippen unzähliger Klausuren, Klassenarbeiten und Tests mussten umschifft werden, endlose Stunden wurde an Hausaufgaben exerziert und immer wieder hingen die Segel schlaff in der Takelage, weil die Winde der Motivation sich in eine Flaute verwandelt hatten. Dann mussten LehrerInnen, Eltern und Nachhilfen die müde Mannschaft in die Wanten scheuchen, damit das Schiff wieder Fahrt aufnehmen und den Kurs halten konnte. Und dann, endlich, nach nicht enden wollenden Jahren, scholl es aus dem Ausguck des Oberstufenbüros „Land in Sicht!“. Dort, im sich lichtenden Morgennebel der Q2, lag verheißungsvoll das Ufer des Abiturs.
Viele derer, die angetreten waren, haben es geschafft. Die Schulleiterin konnte in ihrer Rede verkünden, dass 141 von 145 SchülerInnen das Abitur bestanden haben – eine Quote von 97,25%! Die Stufe hat einen „Gesamt-Abiturschnitt“ von 2,4 erreicht. Noch besser haben es Robert Gadow, Anais Paetsch und Janina Bernardy geschafft: ø 1,0! Überhaupt haben es mit 38 SchülerInnen stolze 27% des gesamten Jahrgangs geschafft, einen „Einserschnitt“ im Abitur hinzulegen – Respekt!
Der Carl-Steins-Preis ist der wichtigste Preis, den unsere Schule zu verleihen hat (siehe letzte Ausgabe der Schulzeitschrift TheMa). Er wird nicht nur für schulische Leistungen, sondern auch für soziales Engagement verliehen. Wegen ihrer unermüdlichen Arbeit für die Stufe ging der Preis in diesem Jahr an Robert Gadow (G9) und Anais Paetsch (G8.)
Liebe AbiturientInnen! Wir sind zufrieden, stolz und dankbar. Zufrieden, weil wir es organisatorisch bewältigt haben, euch zum Abitur zu führen. Stolz auf Euch, weil ihr es bestanden habt und daher auch dankbar, denn ihr habt uns allen eine „Win-Win-Situation“ beschert; eine Situation, mit der alle Beteiligten zufrieden sein können: Wir sind es, Ihr seit es und Eure Eltern sind es sicherlich auch.
„Jetzt ist Schluss, es geht weiter, weiter ins Leben“, so die Schulleiterin. Was mag es wohl für Euch bereithalten, das Leben? Geht es „jetzt erst richtig los“? Oder fängt jetzt der „Ernst des Lebens“ an? Zum Thema „Ernst“ kann Euch einer, der bis jetzt 45 Lebensjahre halbwegs unbeschadet überstanden hat, folgendes sagen: Wie Ernst das Leben wird und ob es überhaupt ernst wird, wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten schon zeigen. Wie Ihr dann damit umgeht, liegt an Euch. Dabei hilft es allerdings ungemein, nicht alles im Leben allzu ernst zu nehmen, vor allem nicht sich selbst.
Doch nun genug der Grübelei, denn sie wird der Stimmung an diesem denkwürdigen Abend nicht gerecht. Es herrschten Erleichterung, Freude, Feierlichkeit und Ausgelassenheit vor. Wie lässt sich die Stimmung unserer AbiturientInnen, jetzt, am Ende dieses Artikels, am besten veranschaulichen? Vielleicht mit einem Zitat (aus dem Film Sleepers): „Wir waren jung und die Zukunft lag glitzernd vor uns…“.
In diesem Sinne: Alles Gute und vielen Dank für all die schönen Jahre mit Euch!
(TRB)
[Oben im Bild die beiden diesjährigen Steinspreisträger Robert Gadow und Annais Paetsch mit Schulleiterin Emmy Tressel und Dieter Steins, dem Enkel des Stiftungsgründers Carl Steins]