Jedes Jahr bekommt man in unserem bilingualen Kurs Cultural Studies, geleitet von Frau Gungler, die Möglichkeit an einer MUN Sitzung teilzunehmen. MUN ist die Abkürzung für Model United Nations. Dort nimmt man für einen Tag im Schloss Neersen an einer nachgestellten UN Sitzung teil. Diese findet auf Englisch statt. Als erstes wurden wir über die unterschiedlichen Komitees informiert, die alle dieses Jahr unter dem Motto „Change the World“ standen. Jeder von uns brachte zwei Länder und zwei Komitee Wünsche ein. Sobald uns unsere Länder zugeteilt wurden und auch die Komitees feststanden, begann die eigentliche Vorbereitung. Jeder musste erst einmal die Meinung des eigenen Landes in Verbindung mit den Komitee Themen prüfen, damit man in Diskussionen auch den Standpunkt des zugewiesenen Landes als „Delegate“, also Vertreter, wusste. Allgemein sprach man immer nur als Vertreter des Landes; persönliche Pronomen waren untersagt. Wir schrieben auch Klauseln und dazugehörige kurze Reden.
An einem Nachmittag, ein paar Tage bevor es soweit war, erhielten wir Unterstützung von einem ehemaligen Schüler des MCGs, welcher damals an einer MUN in New York City vor zwei Jahren, mit der Schule, teilgenommen hatte. Vor dem entsprechenden Tag waren wir recht nervös. Schließlich hatten alle wir so etwas noch nicht gemacht hatten und uns beschlich das Gefühl, dass wir zu schlecht vorbereitet wären oder unser Englisch zu schlecht sein könnte im Vergleich zu den anderen Schüler- und Schülerinnen aus dem Umkreis. Am 10. März war es dann soweit. An dem Samstag traf man sich dann um neun Uhr morgens in entsprechendem Business Outfit. Als erstes gab es eine Begrüßung, bei der Reden gehalten wurden und man auch die anderen Teilnehmer zum ersten Mal sah. Viele sahen älter aus und schienen schon an MUN Sitzungen teilgenommen zu haben. Dann ging es in die erste von vier Debattierrunden, in den jeweiligen Komitees.
Als erstes bekam von den Chairs, älteren Schülern, die für Ordnung und Organisation sorgten, eine grobe Einführung und ein paar „Ice-Breaker“. Dann hatte man Zeit Klauseln zu schreiben und diese dann auch einzureichen. Außerdem bildete man Allianzen, beziehungsweise suchte verbündete Länder, die dieselbe Meinung vertraten wie man selbst. In der Debatte wurden Klauseln von den Chairs ausgewählt und das Land, welches sie eingereicht hatte, hielt eine Rede dazu. Darauffolgend ging es in die offene Debatte, in der man seine Karte, auf welcher das zugewiesene Land draufstand, für jegliche Meldungen und Abstimmungen hochhielt. Sobald man von den Chairs aufgerufen wurde, konnte man die Meinung des Landes dazu äußern und sich für Nachfragen bereitstellen. In der darauffolgenden geschlossenen Debatte hörte man einen bis maximal zwei Delegierte, die entweder für oder gegen die Klausel waren. In der vorletzten Phase wurden die bis dahin eingereichten Änderungen vorgestellt. Schließlich kam es zur Abstimmung, bei der man sich entweder enthalten konnte oder für beziehungsweise gegen die Klausel stimmen konnte. Zwischen der ersten und der zweiten Debattierrunde gab es eine Mittagspause, bei der man sich untereinander austauschen konnte, zu Mittag aß oder man Fotos machte. Doch die darauffolgende dritte Debatte wurde durch einen simulierten, spontanen Extremzustand unterbrochen, woraufhin man in der Generalversammlung zusammenkommen musste und eine Lösung finden musste. Nordkorea hatte nämlich nukleare Bomben in der Nähe der USA abgeworfen.
Wir beschlossen nach unterschiedlichen Vorschlägen Frieden zu bewahren und mit Nordkorea zu reden. Danach ging es, weil es bereits Nachmittag war, in die letzte Debattierrunde, in welcher weniger Klauseln besprochen und diskutiert wurden als davor, weil man auch noch die finalen Beschlüsse durchsprechen wollte und erneut über alles abstimmte. Dann ging es in die „General Assembly“ in welcher mit allen Vertretern die Ergebnisse der einzelnen Komitees vorgestellt und darüber abgestimmt wurde.
Diese Generalversammlung endete mit der Verleihung von Auszeichnungen wie der Best Speaker, Best Newcomer und außerdem noch Honorable Mentions. Unsere Gruppe bestehend aus lediglich neun Schülern des bilingualen Kurses der 10. Klasse und erhielt zwei honorable Mentions.
Unser schlussendliches Fazit war, dass der Tag uns hervorragende Erinnerungen und Erfahrungen beschert hatte. Wir waren alle froh teilgenommen zu haben und hatten auch viel Spaß. Auch unsere anfängliche Nervosität war unbegründet, denn wir konnten eigentlich alle gut mithalten und waren auch sehr gut vorbereitet. Einige Tage nach dem Samstag der Sitzung erhielten wir auch noch Urkunden für unsere Teilnahme. Es hatte uns allen Spaß gemacht und wir gehen optimistisch an die Zukunft heran. Denn wir möchten uns, genau wie der Kurs vor zwei Jahren, bewerben und an einer internationalen Model United Nations Sitzung in New York City teilnehmen.
[Linda Markert und Katharina Lueg, EF]