StartAktuellEin Neusser in Vergessenheit – Geschichte LK pflegt Koenengrab

Ein Neusser in Vergessenheit – Geschichte LK pflegt Koenengrab

Das Neusser Legionslager ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, weniger bekannt ist allerdings sein Entdecker. Im Andenken an den Archäologen Constantin Koenen, der 1887 die Ausgrabung des Lagers initiierte, besuchte der Geschichts LK der Q2 dessen Grab. Etwas unscheinbar für jemanden, der das Bild der Stadt dermaßen nachhaltig prägte, hat Koenen an einer ruhigen Stelle auf dem Neusser Hauptfriedhof seine letzte Ruhestätte gefunden. Keine Gedenktafel  erinnert an die Errungenschaften des Mannes, der hier liegt. Aus diesem Grund wurde von zwei Schülern ein kleiner Vortrag über sein Lebenswerk vorbereitet.  

Koenen hatte bereits in seiner Kindheit ein Interesse für Altertümer und Artefakte entwickelt und sammelte diese. Später begann er dann eine Ausbildung zum Bildhauer an der Düsseldorfer Kunstakademie, wandte sich bald aber der Archäologie  zu und fing 1875 im Namen des Bonner Vereins von Altertumsfreunden an, Ausgrabungen durchzuführen. Einige seiner ersten bedeutenden Arbeiten waren Ausgrabungen im Bonner Legionslager, wo er immer mehr Hinweise auf das „Castrum Novaesium“ zu finden glaubte. In Folge dessen führte er 1886 Probegrabungen nahe der Stadt durch, die nach nur wenigen Tagen auf römische Überreste stießen. Und so begann die Erforschung der Neusser Ausgrabungsstätte, die teils bis heute andauert.

Nach dem Tod seiner letzten Nachfahrin vor einigen Jahren gab es keine Verwandten mehr, die sich um das Grab hätten kümmern können, weswegen kurzerhand die Gartenscheren und Rechen ausgepackt wurden. Wenig später hatte der kleine Buchsbaum von unserem Hobbyfriseur Anton einen neuen Schnitt erhalten, auf den selbst Marilyn Monroe neidisch gewesen wäre, während der Grabstein von einigen Mitschülerinnen abgestaubt wurde.

Im Nachhinein war der Ausflug ein schönes Unterfangen zum Ausklang des Schuljahres, bei dem wir die Chance hatten, Erinnerungskultur vor der eigenen Haustür zu erleben. 

[Benedikt. Q1]

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