Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums und der Johannes-Paul-II-Gesamtschule in Lazy stellten gestern ihr Mosaik vor, das dauerhaft an die noch junge Schulpartnerschaft erinnern soll.
Die 13 Mädchen und Jungen und ihre beiden Lehrer Lucyna Bajak und Kamil Jabbar von der Johannes-Paul II.-Gesamtschule sind gestern Abend wieder in ihre polnische Heimat zurückgekehrt. Etwas aber bleibt und erinnert an ihren einwöchigen Aufenthalt in Neuss: ein 60 mal 90 Zentimeter großes farbenfrohes Mosaik auf dem Schulhof des Marie-Curie-Gymnasiums (MCG) an der Jostenallee. Es zeigt die Nationalflaggen beider Länder und ein Herz, gebildet aus Scherben von Bodenfliesen, Glasnuggets und Schmucksteinen. Am Mittwoch wurde das Werk der 14- bis 16-Jährigen der Öffentlichkeit übergeben.
„Wir haben uns bislang bei jedem Besuch ein gemeinsames Projekt vorgenommen“, erzählt Maria Rißen. Sie organisiert den Austausch mit der polnischen Gesamtschule von Beginn an für das „Curie“ und wird dabei von ihrem Kollegen Tobias Heinz unterstützt wird.
Im vergangenen Jahr entstand bei einem solchen Schüleraustausch in Neuss ein Film, den die Schüler drehten, erzählt Rißen. Es wurden aber auch Polen landestypische Gerichte nachgekocht und eine Schokoladenfabrik besucht, ergänzt sie.
Diesmal nun stand das römische Kulturerbe im Rheinland im Mittelpunkt. Neben einem Ausflug nach Köln gehörte darum auch eine Stadtführung durch das römische Neuss zum Programm. Dabei zeichnete sich Michael Kahlki, Geschichtslehrer am Marie-Curie-Gymnasium, als Fremdenführer aus. Bei einem mehrstündigen Workshop im Römisch-Germanischen Museum in Köln, wo eine Archäologin die Jugendlichen in Arbeitstechniken und Material einführte, holten sich Schüler und Lehrer dann das notwendige Know-how für ihr eigenes Mosaik. Das ist übrigens nicht nur bei der Ausführung, sondern bereits im Design eine internationale Zusammenarbeit. Der Entwurf stammt von Jule Lingmann und Karolina Figurska.
Gut drei Stunden benötigten die jungen Leute schließlich für die praktische Umsetzung. Wer nicht unmittelbar am Mosaik oder mit Zuarbeiten beschäftigt war, arbeitete an eigenen kleinen Mosaiken, die demnächst auf dem Schulgelände verteilt werden sollen.
Den Austausch mit der Schule in Lazy, einer kleinen Stadt in Schlesien, nicht weit entfernt von Krakau, unterhält das Neusser Gymnasium inzwischen im dritten Jahr. Zustande gekommen war der Kontakt durch eine frühere Schülerin des Nordstadt-Gymnasiums, die heute in Polen lebt und sich als Mutter zweier Schüler an der Johannes-Paul-II.-Gesamtschule engagiert. Begegnungssprache ist Englisch.
Normalerweise besucht eine Gruppe von 16 deutschen Jugendlichen im Herbst Polen, im Mai des darauffolgenden Jahres erfolgt dann der Gegenbesuch. Für die Polen-Fahrt im Herbst, die unter anderem einen Besuch im NS-Konzentrationslager Auschwitz und der dortigen Gedenkstätte vorsieht, gibt es zur Freude von Maria Rißen beinahe doppelt so viele Interessenten wie Plätze: „Das zeigt, dass dieser Austausch angenommen wird.“
Quelle: Foto und Artikel NGZ