Das Lebensalter zwischen zwölf und sechzehn Jahren ist für die Mädchen und Jungen, aber auch für Eltern und die Schule oft eine Herausforderung. Einerseits findet in der Pubertät ein wichtiger Entwicklungsabschnitt statt – schließlich wird das Gehirn nahezu völlig umgekrempelt - andererseits ist diese Phase oft mit Selbstzweifeln, überzogener Selbsteinschätzung und Rebellion gegen die Welt der Erwachsenen und der Autoritäten verbunden. Die Schule reagiert auf diese Situation vielfältig und individuell. So wie die Schülerinnen und Schüler Hilfe und individuelle oder gemeinschaftliche Unterstützung und Verständnis benötigen, sind die Lehrer:innen bereit und in der Lage, diese Unterstützung zu leisten. Diese Bereitschaft erfordert Professionalität - neue und bewährte Methoden und Ansätze pädagogischer Strategien bei Heranwachsenden sowie klare Regeln können deren Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten verbessern. Hierfür bilden wir Lehrer:innen uns regelmäßig zum Nutzen der Kinder und Eltern weiter. So können wir unsere pädagogischen Bemühungen in der Mittelstufe miteinander absprechen und fokussieren. Unser Ziel ist es, einen starken Klassenverband als sinnvolle Grundlage für Lehren und Lernen im sicheren Umfeld zu schaffen.
Weitere Informationen
Beratung für Schüler:innen und Eltern
Unser Beratungskonzept zielt auf Informationen und Verständigung über Handlungsmöglichkeiten in Gesprächen; über die verschiedenen Bildungsgänge in der Schule bis hin zur Oberstufe, über Abschlüsse und Übergänge, über innerschulische und außerschulische Angebote, soweit sie einen Bezug zu unserer Schule haben, und über die Berufswahl. Fach- und besonders Klassenlehrer:innen stehen nach Vereinbarung für persönliche Gespräche zur Verfügung – sowohl auf individuelle Rückmeldungen wie auch auf Hilfestellungen in den meisten schulischen Krisensituationen sind wir vorbereitet. Darüber hinaus sind Frau Albrecht als Seelsorgerin und die Beratungslehrer:innen Frau Hagen und Herr Wiesensee auch auf schwierigere und vertrauliche Sachverhalte eingestellt. Sie vermitteln auch Kontakte zu außerschulischen Beratungsstellen und ggf. Psychotherapeuten. Sprechen Sie uns einfach an, wenn es einmal „brennt“!
Fördern und Fordern
Fördern und Fordern von Leistungen bei den Schüler:innen, das ist unsere Devise. In der Mittelstufe gehen schulische Anstrengungen der Schüler:innen und pädagogische Bemühungen der Lehrer:innen zusammen: Leistungen zu erbringen ist in einem von Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt geprägten angstfreien Lernklima fast allen
Lernenden möglich. Wir fördern sie im Unterricht durch binnendifferenzierende Maßnahmen, in acht in der Sekundarstufe I zur Verfügung stehenden Ergänzungsstunden, in denen zum Beispiel Fächer der Profile – MINT-freundliche Schule oder Bilingualität - mit mehr Stunden unterrichtet werden sowie in individuell – nach Neigung oder Notwendigkeit - zu belegenden Ergänzungsstunden.
Auch die Begabtenförderung findet besonders im Rahmen der Ergänzungsstunden in der Mittelstufe z.B. in den Sprachprojekten DELF (Vorbereitung auf französische externe staatlich anerkannte Prüfungen) sowie in Angeboten im MINT-Bereich statt. So gibt es hier neben der Naturwissenschafts-AG auch ein Chemie-Projekt in Klasse 8, in dem die praktische Arbeit im Labor im Vordergrund steht. Beide NW-Angebote dienen zusätzlich der Vorbereitung des besonderen Zweigs der Doppelqualifikation Chemie (DQ) in der Oberstufe, in der neben dem „normalen“ Abitur eine Ausbildung zur/zum Chemisch-technischen Assistenten begonnen werden kann.
Die Bigband-Aktivitäten aus der Erprobungsstufe laufen auch in der Mittelstufe weiter. Zusätzlich ist nun das Bigband-Projekt für Schüler:innen geöffnet, die bereits ein Instrument lernen bzw. beherrschen. Ein Höhepunkt des musikalischen Kalenders der Schule ist das Bigband-Konzert, in dem die Schüler:innen ihre musischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
In weiteren Arbeitsgemeinschaften (meist Jahrgangsstufen übergreifend) können die Schüler:innen außerhalb des Unterrichts ihren spezifischen Interessen nachkommen und besondere Kenntnisse und Fähigkeiten schulen und anwenden lernen. Wir bieten Arbeitsgemeinschaften z. B. in Erster Hilfe, Theater, Kunst, Musik, Sport und Naturwissenschaften. Ein Sanitätsdienst von freiwilligen extra ausgebildeten Schüler:innen steht bei kleineren Missgeschicken und Unfällen in der Schule kompetent und schnell zur Verfügung.
Eine Übersicht über das vielfältige Angebot finden Sie auf unserer Homepage unter Arbeitsgemeinschaften und der Rubrik Schüler für Schüler. Im Laufe des Schuljahres bieten wir diverse Veranstaltungen an, die das Schulleben bereichern. Immer wieder gibt es Theaterabende, wissenschaftliche oder pädagogische Vorträge für Eltern, Schüler und Lehrer, Informationsabende zum Thema Internetsicherheit und Veranstaltungen wie das Sportfest am Ende des Schuljahres.
Die Klasse 7 – der Übergang zur Jostenallee
Mit dem Beginn der 7. Klasse wechseln die Schülerinnen und Schüler in das Hauptgebäude an der Jostenallee. Wir haben feste innere und äußere Strukturen und ein Regelwerk zur Hand, das einen Orientierungsrahmen für Schülerinnen und Schüler schafft. Das Gespräch mit den Eltern ist dabei wichtig: Das bereits bekannte MCG-Heft als Basis des Kontaktes sowie das persönliche Gespräch sind wichtige Bestandteile unserer pädagogischen Arbeit. Um den Übergang zu erleichtern, geht – wenn immer möglich – eine Klassenlehrerin/ein Klassenlehrer mit zur Jostenallee.
Wie in der Annostraße haben wir auch im Schulstandort Jostenallee Fachräume, Bistro, offene Angebote in der Mittagspause mit festen Regeln, die das soziale Miteinander einüben helfen.
Wie gewohnt, gibt es auch in den neuen Klassenräumen Spinde für die Schulsachen, in denen alle für den aktuellen Unterricht nicht benötigten Materialien sowie die Schultasche zu lagern sind. Der in der Klasse 7 bezogene Klassenraum bleibt bis zum Ende der Klasse 10 gleich, wobei alle Klassen einer Stufe auf einer Etage bzw. in einem Pavillon untergebracht sind.
In der Jahrgangsstufe 7 setzt nun auch die zweite Fremdsprache (WPI-FS), je nach erfolgter Wahl Französisch oder Latein ein. Diese wird bis zum Ende der Klasse 10 fortgeführt und kann in der Oberstufe weiterbelegt werden, wobei Latein nach der Einführungsphase (Stufe 11 in G9) endet und bei ausreichenden Leistungen mit dem Latinum abgeschlossen wird. Weiterhin neueinsetzend ist das Fach Chemie als Epochenunterricht in einem Halbjahr, in dem in der Oberstufe das Profil der Doppelqualifikation (DQ) belegt werden kann. Ebenso werden die Fächer Geschichte und Physik als Epochenunterricht jeweils ein Halbjahr unterrichtet.
Insgesamt haben die Schülerinnen und Schüler mit einer verbindlichen Ergänzungsstunde in Mathematik 30 Wochenstunden, wobei die Fächer der Fächergruppe I (Deutsch, Englisch, Mathematik & WPI-FS) alle mit 4 Wochenstunden unterrichtet werden. Weiterhin werden in diesen Fächern jeweils drei Klassenarbeiten pro Halbjahr geschrieben.
Für die Schüler, die in Klasse 6 die Weiterbelegung des bilingualen Zweigs gewählt haben, tritt nun ein Unterrichtsfach in englischer Sprache hinzu. Hier lernen die Schüler die englische Sprache in Erdkunde zu verwenden und legen damit einen Grundstein für die gesamte bilinguale Schullaufbahn bis hin in die Oberstufe, die schlussendlich mit dem bilingualen Abitur endet. Das Fach Erdkunde bilingual wird in der Klasse 7 dreistündig unterrichtet. Die zusätzliche Stunde ist eine der oben bereits erwähnten Ergänzungsstunde, womit sich die Wochenstundenzahl im „Bili-Zweig“ auf 31 WS erhöht, was zu einer 7. Stunde in der Woche führt. Den Abschluss der Klasse 7 rundet eine Klassenfahrt nach England ab.
Die Klasse 8 – Schule und…
Die größte Veränderung in dieser Jahrgangsstufe stellt sicherlich der Wechsel der Klassenleitung dar. Nun übernimmt eine neue Klassenlehrerin bzw. ein neuer Klassenlehrer und betreut die Klasse bis zum Ende der Sekundarstufe I nach der Klasse 10. Sofern möglich, soll auch hier ein Klassenleitungsteam ermöglicht werden. Die neue Klassenleitung soll natürlich auch so oft wie möglich für die Schüler:innen ansprechbar sein und erteilt in der Klasse so viel Unterricht wie möglich.
Die verbindliche Stundenzahl in Klasse 8 erhöht sich auf 31, wobei Mathematik und WPI-FS weiterhin vierstündig, die Fächer Deutsch und Englisch dreistündig unterrichtet werden. Die Zahl der Klassenarbeiten reduziert sich auf fünf im gesamten Schuljahr, wobei diese mit jeweils 2 bzw. 3 auf die Fächer und Halbjahre verteilt sind. Das Fach Geschichte wird in diesem Jahr anstelle von Erdkunde erteilt, was für die Schüler:innen im „Bili-Zweig“ auf Englisch und mit drei Stunden unterrichtet wird. Mit dieser Ergänzungsstunde ergibt sich eine Wochenstundenzahl von 32 WS.
Für die 8. Klassen erfolgen als VERA 8 bezeichnete Lernstandserhebungen, VERA 8. Hierbei stellen sich die Schüler:innen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik landesweit
standardisierten Tests, deren Ergebnisse unsere gemeinsame Arbeit in der Schule rückmeldet und so die fachliche Weiterentwicklung ermöglicht. Die Schüler:innen und Eltern erhalten einen Überblick über die Leistung des Kindes im Vergleich zur Klasse in Form von Einzelauswertungen und haben die Möglichkeit zur persönlichen Beratung durch die Fachlehrer:innen. Auch finden in der Jahrgangsstufe 8 die sog. Potentialanalyse und Berufsfelderkundungstage statt. Beide Projekte werden im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ durchgeführt und führen zu einem gegenseitigen Nutzen für Schule und Betriebe: Betriebe haben die Möglichkeit, zukünftige Auszubildende schon frühzeitig kennenzulernen und die Schülerinnen und Schüler können schon im Laufe ihrer Schullaufbahn bestimmte Berufsfelder erkunden und so ihre Interessen und Fähigkeiten besser einschätzen.
Die Klasse 9 – Weitere Individualisierungsmöglichkeiten
Der Orientierungsrahmen der vorigen Klassenstufe gilt weiterhin; das bekannte Umfeld gibt Sicherheit. Das Lernen in der Stufe 9 wird nun aber auf eine breitere Basis gestellt und erlaubt mit dem Wahlplichtbereich II (WP II) eine weitere Individualisierung der Schullaufbahn. Die Schüler:innen belegen nun ein neues Fach bzw. Fächerkombination: Französisch (als 3. Fremdsprache), Biologie/Chemie, Mathematik/Informatik oder Geschichte/Sozialwissenschaften. Im neuen Fach werden, wie nun auch in allen anderen schriftlichen Fächern, zwei Klassenarbeiten geschrieben.
Der Fächerkanon wird also größer, der Stundenumfang ggf. auch. So sind für alle 31 Wochenstunden obligatorisch, wobei diese Zahl – je nach Belegung – auf 33 steigen kann. In der Klasse 9 kann mit der Belegung des Chemie-Kurses „Chemie im Supermarkt“, bei dem die Auseinandersetzung mit Chemie im Alltag und die praktische Arbeit im Labor im Vordergrund stehen sollen, im Rahmen der Ergänzungsstunden eine weitere Fokussierung im naturwissenschaftlichen Bereich erfolgen. Nebenbei vertiefen die Schüler:innen Freundschaften und gemeinsame Interessen, was sich auf die Leistungen im Unterricht positiv auswirkt. Am Ende der Klasse 9 ist der Erste Schulabschluss zu erwerben, wobei die Vollzeitschulplicht erst nach zehn Schulbesuchsjahren endet.
Die Klasse 10 Vorbereitung auf die Oberstufe
In der Stufe 10 erhalten die Schüler umfangreichen Unterricht; alle in der Sekundarstufe I angebotenen und in der Sekundarstufe II weiter wählbaren Fächer werden unterrichtet, wobei Erdkunde und Geschichte sowie Musik und Kunst jeweils ein Halbjahr als Epochenunterricht erteilt werden. In den schriftlichen Fächern bleibt es bei zwei Klassenarbeiten pro Halbjahr.
Unter anderem dadurch, dass die Fächer der Fächergruppe I nun dreistündig unterrichtet werden, ergibt sich hieraus eine verbindliche Wochenstundenzahl von 31 WS. Diese Zahl lässt weiterhin die Belegung von Ergänzungsstunden sowie AGs und Projekten zu, um auch weiterer Profilierung und/oder außerunterrichtlichem Engagement genügend Raum zu geben.
Im zweiten Halbjahr startet die Vorbereitung der Oberstufe, in der die Schüler:innen ihre Schullaufbahn stärker als zuvor – natürlich in gegebenen Rahmen – selbst bestimmen können. In Informationsveranstaltungen mit den Eltern und gezielten Einzelberatungen erhalten die Schüler:innen Informationen zur Planung und den Regeln in der Oberstufe und wählen ihre Oberstufenkurse vor dem Hintergrund ihrer Fähigkeiten und Leistungen. Die „Fächerbörse“ ist eine besondere Einrichtung unserer Schule: wie auf einer Messe stellen wir alle Fächer, besonders die neuen Fächer in der Oberstufe, vor. Die Schüler:innen können sich an Ständen individuell informieren und beraten lassen. Im Unterricht üben sie weiterhin sich richtig zu bewerben und lernen verschiedene Berufsbilder kennen (Berufsinformationstag und Bewerbertraining). Im Deutsch-, Englisch- und im Politikunterricht wird die Frage der Berufswahl thematisiert, außerdem erhalten die Schüler eine Einführung in das Online-Angebot der Agentur für Arbeit. In der 10. Klasse beginnt auch die Vorbereitung des Betriebspraktikums in der Jahrgangsstufe 11 (Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe).
Am Ende der Klasse 10 erwerben die Schüler:innen durch Teilnahme an zentralen Prüfungen in der Klasse 10 (ZP 10) nun den Erweiterten Ersten Schulabschluss bzw. den Mittleren Schulabschluss (MSA). Weiterhin gilt es, am Ende der Sekundarstufe 1 die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe zu erlangen.