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Zeitzeugengespräche im Projektkurs Geschichte

Der Projektkurs Geschichte hatte die Ehre, drei Zeitzeuginnen zur Schulgeschichte zu interviewen. Unserem Aufruf in den NGZ und im Stadt Kurier folgend meldeten sich bei uns Frau Marzinowski, Frau Giesen und Frau Schmidt. Alle drei begrüßten wir zu gleichzeitig stattfindenden Gesprächen im Lernzentrum.

Frau Marzinowski wurde in Neuss geboren und besuchte ab dem Jahr 1970/71 im zweiten Jahrgang das Marie-Curie-Gymnasium und beendete ihre Schullaufbahn hier 1977 mit dem Abitur. In diesem Jahrgang seien nur 35 Schülerinnen gewesen. Das heutige Lernzentrum, von dessen Schönheit Frau Marzinowski sehr angetan war, kenne sie nur als vermietete Wohnung, Probleme mit den Bewohnern habe es trotz der Nähe zum Schulbetrieb aber nie gegeben. Ein weiterer Unterschied seien die Klassenräume im Keller gewesen, dort, wo heute die Schulbücher gelagert werden. Die Fenster konnte man in den Pausen als verbotene Ein- und Ausgänge nutzen, was auch fleißig ausgenutzt wurde. Insgesamt verbindet sie sehr positive Erinnerungen an die Schulzeit am MCG.

Frau Giesen wurde 1935 auf der Annostraße geboren und habe unser heutiges Schulgebäude als Berufsschule gekannt. Sie selbst sei auch bis 1950 – eine weitere Verbindung zu unserer Schule – auf die damalige Grundschule in der Annostraße gegangen.  Sie erzählte von ihrem ehemaligen Rektor, welcher nach dem Krieg aus seiner Pension geholten worden sei, da extremer Lehrermangel herrschte, und dass trotz ihrer fröhlichen Kindheit der Krieg Narben hinterlassen habe. So wurde ihre Familie zweimal evakuiert und besonders die zweite Evakuierung in den Harz sei sehr unangenehm gewesen.

Die dritte Zeitzeugin, Frau Schmidt, kannte das spätere MCG ebenfalls aus der Zeit als Berufsschule. In der Aula hätten damals jeden Sonntag zugezogene evangelische Flüchtlinge Gottesdienst gefeiert, da Neuss zu dieser Zeit noch nahezu komplett katholisch gewesen sei. Durch die vielen Flüchtlinge in den 50er Jahren erlebte die Neusser Nordstadt einen ungeheuren Bauboom, auch neue Schulen wurden errichtet. So gab es beispielsweise keine Schule für evangelische Mädchen. Das Marie-Curie-Gymnasium besuchte Frau Schmidt gemeinsam mit ihrer Schwester. Der Kontakt zu unserer Schule blieb auch später erhalten, da sie als Konrektorin der Bodelschwingh-Grundschule mit ihren Schülerinnen und Schülern am Projekt „Mädchen in Naturwissenschaft und Technik“ teilnahm, das in Kooperation mit dem MCG durchgeführt worden sei.

Insgesamt fiel ihr auf, dass sich gerade die Furth sehr verändert habe, sie war zu ihrer Jugendzeit trotz Baubooms noch sehr ländlich geprägt. Die Schullandschaft in Neuss habe sich sehr stark verändert, ihrer Meinung nach zum Positiven: So seien früher Klassen von bis zu 50 Kindern und auch die Prügelstrafe normal gewesen.

Alle drei Zeitzeuginnen erhielten danach von der Geschichtswerkstatt eine umfassende Führung durch das Gebäude und alle bedankten sich für die vielen wertvollen Informationen zu unserer Schulgeschichte.

[Projektkurs Geschichte] [SCH]

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