Die Siebtklässler im bilingualen Erdkundekurs von Frau Bauer haben sich in den letzten Wochen mit den Coltan-Minen im Kongo beschäftigt. Dabei haben sie mit einem Vertreter der Initiative gegen die Coltan-Minen, „BREAKING THE SILENCE“, und einem ehemaligen Arbeiter aus den Minen im Rahmen von zwei Videokonferenzen gesprochen, um sich so viel wie möglich zu informieren und sich ein eigenes Bild der Lage zu verschaffen.
Es gab viele spannende Aufgaben zu dem Thema, z. B. erstellte jede Schülergruppe ein eigenes Wertequadrat über die Umwelt-, Wirtschafts- und gesellschaftliche Situation. Im Laufe des Unterrichts haben die Schüler*innen festgestellt, dass die Minenarbeiter in der DR Kongo ausgebeutet werden und schon im Kindergartenalter arbeiten müssen, da die Menschen im Kongo so arm sind, dass sie sogar ihre Kinder arbeiten lassen, in der Hoffnung, die Familie zu unterstützen. Eigentlich sollte das Coltan doch sehr viel Geld einbringen, oder? Tantal, das aus Coltan gewonnen wird, ist besonders hitzebeständig und kann elektrische Ladungen gut speichern. Daher wird es in der Elektronikindustrie eingesetzt, vor allem in Kondensatoren und Mikroprozessoren. Diese Bauteile finden sich in Geräten wie Smartphones, Laptops, Tablets, Spielkonsolen und Flachbildfernsehern. Aber das Geld wird wohl sofort von den Regierungen, Konzernen und anderen Machthabern weggeschafft, sodass letztendlich nichts mehr bei den Menschen ankommt. Diese arbeiten für unfassbar geringe Löhne von umgerechnet 3–5 $ täglich, oft unter unmenschlichen Bedingungen. Es gibt kaum Maschinen; stattdessen wird vieles mit den Händen gemacht. Laut dem Vertreter ist Coltan äußerst begehrt und wird deshalb oft von sogenannten „Warlords“ bewaffnet verteidigt. Sie liefern sich Kämpfe um die wertvollen Minen.
Die Kinder müssen das Coltan krabbelnd aus den Minen holen, während die Frauen Steine in den Fluss transportieren. Was die Klasse besonders erschüttert hat, ist die soziale Ungerechtigkeit, unter der die Kinder und deren Familien dort leiden müssen. Hinzu kommen andere schwere Situationen, wie z. B. wenn ein naher Verwandter bei einem Unfall in den Minen stirbt und keine Hilfe vom Staat kommt.
Ob der Schmuggel mit Coltan irgendwann aufhört und die Menschen im Kongo frei arbeiten können, ist unklar. Aber die Schüler hoffen, dass sich etwas ändert, weil sie es nicht gerecht finden, wie es derzeit ist.
[BAU]