StartAktuellThe American Dream: Vortrag von Prof. Dr. P. Freese

The American Dream: Vortrag von Prof. Dr. P. Freese

Am MCG wurde die Aula zum Hörsaal:

freese2Am 04. März 2013 bot sich den Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe des MCG Neuss die Gelegenheit, Herrn Prof. Dr. Freese von der Universität Paderborn „erleben“ zu dürfen.

Der inzwischen emeritierte Professor, einer der renommiertesten Amerikanisten Deutschlands, verstand es, in 90 Minuten die Schülerinnen und Schüler auf eine Reise durch die USA zu entführen. Auf dieser „Traum“reise reflektierten sie, wovon der Amerikaner wirklich träumt.  Die Vorstellung vom „American Dream“ ist maßgeblich prägend für unsere Sicht des US-amerikanischen Lebensgefühls. Zudem ist die USA ein Schwerpunktthema des Englischunterrichts der Klasse 9 und auch der Oberstufe. Für gewöhnlich erfolgt die Auseinandersetzung mit diesem Thema durch die intensive Bearbeitung von Texten und Filmen über Entstehung und Bedeutung des amerikanischen Traums in Vergangenheit und Gegenwart.

Einen etwas anderen Zugang zu dem Thema bot der Gastvortrag des emeritierten Amerikanistikprofessors der Universität Paderborn, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese.
Auf persönliche Einladung hielt der Hochschullehrer einen vielschichtigen und anschaulichen Vortrag über die Thematik des American Dreams. Neben verschiedenen Interpretationsansätzen zeigte der Professor auch Kontroversen des „American Dreams“ auf. Anhand von populärer Musik und Bildern vermittelte Professor Freese den SchülerInnen, dass es dabei nicht nur – aber leider immer mehr – um den materiellen Erfolg geht.
Er zeigte eindrucksvoll, dass der American Dream z. B. von den verschiedenen Gruppen von Immigranten differenziert interpretiert wurde und wird und sich somit einer finiten Definition entzieht.

Auch in der populären Musikkultur wurde der amerikanische Traum immer wieder zum Gegenstand genommen und kritisch hinterfragt. Freeses Beispiele reichten von Frank Zappa zu Bruce Springsteen, von Metal zu HipHop und Punk Rock. Die Paradoxie, dass vielen Interpreten erst durch den Bezug zum American Dream der Karrieresprung gelang, wurde den SchülerInnen und EnglischkollegInnen durch Herrn Prof. Freese bewusst dargelegt.

Nicht zuletzt die aktuelle Wirtschaftskrise, ausgelöst durch die Immobilienkrise in den USA, lässt sich ohne den amerikanischen Traum nicht verstehen. Etliche US-Immobilienfirmen führen den American Dream im Namen und auch George W. Bush nannte sein Programm, mit dem er ab 2003 auch weniger betuchten Familien Immobilienbesitz ermöglichen wollte, „American Dream Down Payment Initiative“.

Nicht nur Bush nutzte das Aushängeschild „American Dream“ erfolgreich. Jeder andere US-amerikanische Präsident konnte dieses Konzept gewinnbringend für seine Wahl und Wiederwahl einsetzen. Besonders erwähnt sei hierbei Arnold Schwarzenegger als Gouverneur des Staates Kalifornien. Arnies begrenzten Fähigkeiten im Umgang mit der englischen Sprache können kaum als kontraproduktiv bezeichnet werden. Im Gegenteil, diese Imperfektion machte den Österreicher zum lebenden Beweis, dass der amerikanische Traum längst nicht ausgeträumt ist.

Die Schüler und Schülerinnen waren begeistert, wie Professor Freese das Thema packend und zugleich aufgelockert vermittelte. Dass er es mit Leichtigkeit schaffte, die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann zu schlagen, war ganz allein sein Verdienst. Die anwesenden Mitglieder des Kollegiums waren sich einig: ein solches Highlight darf sich gerne auch im Jahresterminkalender der nächsten Schuljahre wiederfinden.

[S.Bauer]

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