Das Warten hatte nun endlich ein Ende und nach insgesamt zwei Schuljahren ohne direkten Austausch nach Granada durften 13 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF und Q1 vom 14.05.22 bis zum 22.05.22 nach Granada reisen, um unsere Partnerschule, die IES Padre Suárez, im Herzen der Stadt zu besuchen.
Da sich die Schülerinnen und Schüler bereits vom Besuch der spanischen Reisegruppe in Neuss schon kannten, fiel das Wiedersehen umso emotionaler aus und alle lagen sich in den Armen, nachdem die Schülergruppe beim Aussteigen bereits mit einem warmen Applaus begrüßt worden war. Anschließend ging es für das restliche Wochenende in die Gastfamilien.
Beim ersten Treffen am Montag in der Schule staunten die Schülerinnen und Schüler nicht schlecht, als sie das schuleigene Museum betraten und dort erlebten, wie anschaulich Physikunterricht ablaufen kann, wenn man auf unzählige historische Geräte zurückgreifen kann. Dasselbe galt für die Themen im Bereich Biologie, für deren Präsentation im Unterricht zahlreiche ausgestopfte Tiere zur Verfügung standen, wie z.B. Adler, Bären oder auch Löwen. Was heute dem ein oder anderen befremdlich erscheint, war im 19. Jahrhundert Teil der Veranschaulichung im Unterricht, da es keine Videos gab. Anschließend ging es in die Schulbibliothek, die z.B. eine große Anzahl historischer Karten umfasst, die fast alle aus Deutschland stammen, da die Deutschen früher führend im Bereich der Kartografie waren.
Ein süßes Vergnügen gab es an diesem Schultag für alle in der Mensa, wo heiße Schokolade mit Churros gereicht wurde.
An den nächsten Tagen wurde zunächst die Altstadt von Granada besichtigt, der Albaicin und die „Rote Burg“ der Mauren, die Alhambra. Diese spektakulären Orte muslimischer Kultur dürften allen in Erinnerung geblieben sein, vor allem da sie sich so wunderbar in die andalusische Landschaft fügen. Wer träumt nicht von einem Königspalast aus 1001 Nacht vor einem malerischen Gebirge, dessen Gipfel schneebedeckt sind und zu dessen Füßen sich ein paradiesähnlicher Garten erstreckt.
Auch die Ausflüge in die Tropfsteinhöhlen von Nerja und der Besuch am dortigen Strand haben der Schülergruppe gefallen, da man in der Höhle und auch am Strand der Hitze der Stadt entkommen konnte, da in Granada selbst zum Teil 40 Grad auf den Thermometern angezeigt wurden – was eigentlich selbst für Andalusien zu dieser Jahreszeit noch ungewöhnlich ist. Somit durften wir erleben, wie sich der Klimawandel in Südeuropa bemerkbar macht.
Am Ende der Woche sollte sich der Kreis schließen und das Thema Naturwissenschaften spielte erneut eine Rolle, als die Reisegruppe den Naturwissenschaftspark der Stadt besuchte.
Neben all dem Sightseeing stand allerdings das Entdecken von kulturellen Besonderheiten im Fokus. So merkten die Schülerinnen und Schüler schnell, dass sich das Leben in Granada eher am Abend abspielt und auch vor allem abends warm gegessen wird. Die ein oder andere andalusische Köstlichkeit fand anschließend den Weg in Neusser Küchen.
Die Gastfreundlichkeit und die Offenheit der Andalusier waren für alle spürbar, so dass man so recht nicht Abschied nehmen wollte.
Und wie das Schicksal es für die Reisegruppe einrichtete, durfte der Aufenthalt in Spanien. spontan für einen Tag verlängert werden, da der Rückflug erst am Montag stattfinden konnte.
So wurden es unvergessliche 10 Tage in Andalusien, die nun im Folgenden in einer Präsentation bebildert werden. [DWO]