StartAktuellProjektkurs Geschichte unternimmt Zeitreise ins antike Neuss

Projektkurs Geschichte unternimmt Zeitreise ins antike Neuss

Im Rahmen des Kooperationsprojektes mit dem Clemens-Sels-Museum besuchte der Projektkurs Geschichte Anfang November 2025 die dortige Ausstellung NOVAESIUM. Eine Zeitreise ins antike Neuss.

Bereits vor den Herbstferien hatte sich Kurator Dr. Carl Pause für die Kursteilnehmer:innen Zeit genommen und ihnen in einem mediengestützten Vortrag von den aktuellen Erkenntnissen zum römischen Alltagsleben in Neuss berichtet. (https://mcg-neuss.eu/aktuell/der-projektkurs-geschichte-gestaltet-die-landesgartenschau/)

Modell von einem Militärlager

Nun erfolgte der Gegenbesuch im Clemens-Sels-Museum.
Die fotorealistischen Rekonstruktionen ausgewählter Fundorte machten gleich zu Beginn der Ausstellung deutlich, dass es sich beim einstigen Legionslager keineswegs um eine provisorische Unterkunft handelte. Vielmehr wird die Bandbreite der unterschiedlichen Gebäude deutlich, in denen die Militärangehörigen je nach Position und Rang untergebracht waren. Flächenmäßig habe das römische Militärlager eine größere Ausdehnung eingenommen als die heutige Altstadt, so Dr. Carl Pause.

Raum im Clemens-Sels-Museum Neuss

2.500 t Getreide, 166 t Olivenöl, 2614 t Wein sowie 100 t Fischsauce stehen beispielhaft für den jährlichen Verbrauch an Nahrungsmitteln im Lager und zeugen von den logistischen Qualitäten des Römischen Reiches bei der Versorgung von Militärangehörigen.

Kulinarisch brachten die Römer zweifelsohne große Neuerungen nach Niedergermanien: Über die Hälfte der damals im Rheinland angebauten Gemüse-, Obst- und Kräuterarten war hier zuvor unbekannt. Die Tatsache, dass dazu neben Apfelbäumen ausgerechnet diverse Kohlsorten gehörten, brachte die Gruppe zum Schmunzeln.

Schüler trägt Soldaten-Kostüm

Ebenso überrascht zeigten sich die Kursteilnehmer:innen darüber hinaus von der Existenz von Frauen und Kindern im Lager, die durch archäologische Funde (z.B. Haarnadeln und Spielzeuge) inzwischen als gesichert gelte. Dabei handle es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Familienangehörige der Soldaten sowie Sklaven bzw. Sklavinnen.

Auch die Körperpflege durfte jenseits des römischen Kerngebietes nicht zu kurz kommen. Ölschaber, Salbölfläschen und Rasiermesser gaben den Schüler:innen einen anschaulichen Einblick in diese Facette des römischen Lebens.

Wir danken Dr. Carl Pause für seine lebendige Museumsführung voller spannender Anekdoten.

[DÖT]

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