Die Woche vor den Herbstferien ist mittlerweile schon traditionell dem Austausch mit unserer polnischen Austauschschule in der Nähe von Warschau gewidmet. Dieses Mal ging es sehr sportlich zu. In einer Dance Academy wurden die Schüler in verschiedenen Workshops an sehr unterschiedliche Sportarten bzw. Tänze herangeführt. Sebastian, ein begnadeter Hip-Hop-Lehrer, begeisterte durch seinen Enthusiasmus und seine eigene Peformance. Im Workshop Akrobatik hingegen gerieten sowohl die polnischen als auch die deutschen Schüler schnell an ihre Grenzen. Auch Capoeira – eine Mischung aus Kampfkunst und Tanz – sah beim Lehrer eindrucksvoll und irgendwie auch kinderleicht aus, erwies sich aber als kaum nachahmbar. Da war die abschließende klassische polnische Polonaise, die rein gar nichts mit der schlangenförmigen Schunkelei in Deutschland zu tun hat, eine willkommene, da machbare Aufgabe. Dieser polnische Nationaltanz aus dem 17. Jahrhundert eröffnet klassisch den Abiball in Polen und ist daher Pflichtprogramm für alle Absolventen des polnischen Lyzeums.
Die durchweg salopp gekleideten Schüler würdevoll und majestätisch – wie es das Zeremoniell vorschreibt – paarweise durch die Halle schreiten zu sehen, bereitete insbesondere den Lehrern viel Vergnügen. Auch Kultur stand auf dem Programm. Wir besuchten das erst kürzlich eröffnete und sehr eindrucksvolle Museum der polnischen Juden und versuchten uns in Łodz (sprich: Wudsch) nach einer eindrucksvollen Führung durch eine ehemalige Textilfabrik an Design und Herstellung einer eigenen Tasche. Insgesamt war es wieder die Gastfreundschaft der Polen, die unsere Schüler beeindruckte, und das inoffizielle Programm – Partys und abendliche Lagerfeuer -, das immens zur Festigung der „binationalen Beziehungen“ beitrug. [MR]